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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 55

1873 - Essen : Bädeker
55 verhallte in den grausigen Höhlen, ohne das Ohr eines Erdenbewoh- ners zu erreichen. Endlich, nachdem er drei Tage und drei Nächte lang zehnfach die Angst eines Lebendigbegrabenen ausgestanden hatte, erblickte er den rettenden Lichtstrahl, der ihn wieder zur Oberwelt zurückführte. Hunger, Angst und Anstrengungen hatten aber seine Kräfte so erschöpft, daß er wenige Tage nachher starb. Indessen hatte er doch noch so viel Besinnung, seine Freunde auf die Geheimnisse dieser Höhle aufmerksam zu machen, weshalb sich auch bald mehrere fanden, die seinen Versuch mit gutem Erfolg wiederholten, die Höhle aber, ihm zu Ehren, Baumannshöhle nannten. Die Zeit der Ent- deckung kennt man nicht; doch soll die Höhle schon in der Mitte des 16. Jahrhunderts bekannt gewesen und bereits 1570 von den Grafen Ernst und Martin von Rein stein besucht worden sein. Der Baumannshöhle fast gegenüber, also auf dem rechten Bodeufer, befindet sich eine ähnliche Höhle, welche nach dem auf der Thalwand sich erhebenden Bielstein die Bielshöhle heißt. Sie wurde 1672 bei Gelegenheit eines Waldbrandes, der den Eingang sichtbar machte, entdeckt, aber erst 1788 durch den Bergmann Becker zugänglich ge- macht. Wir haben sie, da sie im Ganzen der Baumannshöhle ähn- lich ist, nicht besucht, sondern setzten nun unsern Weg nach Elbinge- rode fort. Wiederholungsfragen! — Zeiehnen und Beschreibenl — 40» Thüringen. Die vier sächsischen Herzogthümer und die zwei schwarzbur- gischen und zwer reußischen Fürstenthümer. (7-14.) Recht in der Mitte von Deutschland liegt Thüringen, ein Landstrich, welcher schon lange nicht mehr einen einzigen Staat ausmacht, sondern verschiedenen Herren angehört. Da liegen die Lande des In roß Herzogs von Sachsen-Weimar und die der Herzöge von Sachsen- Koburg-Gotha, Sachsen-Altenburg und Sachsen-Meiningen, dazwischen einige preußische Kreise und die Fürstenthümer Schwarz- burg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt. Zu diesem Thüringen, dessen Mittelpunkt das darnach benannte Gebirge, der thüringer Wald, bildet, gehören gar fruchtbare und gewerbfleißige Gegenden mit schönen, wenn gleich nicht sehr großen Städten, wovon die vorzüglichsten zugleich fürstliche Residenzen sind: so Weimar im Großherzogthum Sachsen-Weimar — Gotha und Koburg im Herzogthum Sachsen-Koburg-Gotha — Meiningen im Herzogthum Sachsen-Meiningen — und Altenburg im Her- zogthum Sachsen-Altenburg. In Weimar haben die berühmtesten deutschen Dichter Göthe, Schiller, Herder und Wieland zu gleicher Zeit gelebt, nicht als

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 448

1873 - Essen : Bädeker
448 zu den Dichtungen den reichhaltigsten Stoff. Wahre Begebenheiten wußte die aufgeregte Einbildungskraft mit reizenden Märchen aller Art auszuschmüaen, In den anmuthigen Thälern des südlichen Frankreichs und Spaniens, wo die Einbildungskraft der Bewohner feurig ist, wie der Himmel, unter wel- chem sie leben, trieb die Dichtkunst ihre höchsten Blüthen. Auf den Burgen der Ritter, bei fröhlichen Festen und Mahlen erschien der Troubadour mit der lieb- lich klingenden Harfe in der Hand, Ritter und Damen begrüßten mit stiller Freude den lieben Gast und hörten seinen gefühlvollen Gesängen zum Klange der Harfe zu. Von Frankreich aus verbreitete sich dieses lustige Handwerk — so nannte man es — über die angrenzenden Staaten. Auch Deutschland hatte seine Troubadours, die man hier Minnesänger nannte, weil der Haupt- gegenstand ihres Gesanges die Minne oder Liebe war. Hunderte von solchen Dichtern werden genannt. Ihre Reihe beginnt mit Heinrich von Veldeck, ihm folgten Hartmann von der Aue, der zartfühlende Gottfried von Straßburg, der ernste und trübe Wolfram von Eschenbach, der heitere Walter von der Vogelweide, der große Meister Heinrich von Of- erdingen, sämmtlich aus dem Anfange des dreizehnten Jahrhunderts. Oft kamen diese liederreichen Sänger zusammen zu einem poetischen Wettstreite. Doch nicht die Liebe allein war der Gegenstand ihres Gesanges, sondern auch die Schönheiten der Natur, die Reize des Frühlings, die Heldenthaten der Ritter und ihre wunderbaren Abenteuer. Besonders in Schwaben, an den Höfen der damaligen Kaiser, der kunstliebenden Hohenstaufen, ließen sich diese Sänger hören und wurden deshalb auch wohl schwäbische Dichter genannt. Selbst Kaiser und Könige ergötzten sich, wenn sie von den ernsten Sorgen der Regierung ruheten, an diesem lustigen Handwerke. Unter dem Kaiser Friedrich Ii. erstieg die vaterländische Dichtkunst den höchsten Grad der Begeisterung, indem sie als Lteblingsunterhaltung deutscher Fürsten und als die vorzüglichste Würze gesellschaftlicher Freuden galt. Schon tm Anfangendes vierzehnten Jahrhunderts verbreiteten sich Dichtkunst und Gesang von den Burgen der Ritter auch in die Städte. Die Bürger fanden Vergnügen daran, in Erholungsstunden die schönen Lieder und Erzählungen der Minnesänger zu lesen. Manche, die in sich einiges Talent fühl- ten, ahmten ihnen nach und fingen in Nebenstunden an, ffeißtg zu dichten. Bald bildeten sie gleich anderen Handwerken eine besondere Zunft unter sich und wur- den, weil sie Meister ihres Handwerks waren, Meistcrsänger genannt. Sie hiel- ten, wie andere Zünfte, regelmäßige Zusammenkünfte auf ihrer Herberge oder Zeche. Die öffentlichen Singschulen oder Wettstreite aber wurden in den Kirchen, Nachmittags an Sonn- und Festtagen gehalten. Es wurden hier durch vier Merker, d. i. Zunftvorsteher, biblische Gesänge gewählt, beurtheilt und dem, welcher am glättesten, d. i. am fehlerfreiesten gesungen hatte, öffentlich der Preis ertheilt. Dieser bestand aus einem Gehänge mit Münzen; auf einer war der König David mit der Harfe abgebildet. Der Sieger hieß deshalb auch König- Davids-Gewinner. Zu Mainz, Nürnberg, Straßburg, Augsburg, überhaupt in den süddeutschen freien Reichsstädten bestanden mehrere Jahrhunderte hindurch solche Singschulen der Meistergenossenschaften. Einer der merkwürdigsten Meistersänger war Hans Sachs, ein ehrsamer Schuster zu Nürnberg, der um das Jahr 1555 lebte. Er schrieb 6048 geistliche und weltliche Gedichte, von denen aber kaum der vierte Theil auf uns gekommen ist. 24. Die Baukunst des Mittelalters. Anfangs ging die Kirchenbaukunst von den Römern und By- zantinern aus. Seit den Kreuzzügen aber und unter den Hohen- staufen bildeten die Deutschen einen ganz neuen Baustyl aus, welcher oen byzantinischen noch weit an Erhabenheit und Schönheit übertraf, indem man die Kirchen größer, die Thürme höher baute, alles Schwer- fällige fallen ließ und statt der Rundbogen die Spitzbogen einführte.

3. Nr. 22 - S. 55

1904 - Breslau : Hirt
§ 28. Volksleben im 17. und 18. Jahrhundert. . 55 gangsformen und (für unseren Geschmack) lächerliche Trachten (unförmliche Reifröcke der Frauen, große Perücken, kleitie Hütchen u. f. w. bei den Männern). 4. Aber auch der Bürgerstand stand nicht mehr ans der Höhe früherer Zeit. Viele Häuser, ja, ganze Stadtviertel waren unbewohnt und in Ruinen verwandelt. (Wie diehohenzollernfiirsten hierin Wandel schafften, siehe in den bezüglichen §§.) Die allgemeine Verarmung gestattete nicht mehr die Anschaffung von künstlerisch ausgestattetem Hausrat. Derselbe mußte billig beschafft werden, darum wurde er geschmacklos und nüchtern hergestellt. Das Kunstgewerbe wurde nicht mehr gepflegt. Die alte Ehrenhaftigkeit der Zunftgenossen nahm ab; Unzuverlässigkeit und Fälschung raubte dem deutschen Gewerbe sein Ansehen im Auslande. Der Handel der süddeutschen Städte und der Hansa war durch die Unternehmungslust der Holländer und Engländer überflügelt worden, und so lag auch er da- nieder. Der frühere Reichtum war verschwunden, und an die Stelle pracht- voller und stilgerechter Bauwerke traten nüchterne und gleichförmige Häuser- reihen. Dabei war der Bürger verschwenderisch und leichtsinnig geworden, und oft mußten die Landesherren durch Gesetze die allzugroße Üppigkeit der Bürger bei Gelagen und in der Kleidung beschränken. 5. Der Bauernstand verarmte immer mehr und geriet in völlige Ab- hängigkeit vom Grundherrn (Leibeigenschaft). Ihm aufzuhelfen, ließen sich Preußens Könige besonders angelegen sein. Mit großem Eifer schützten sie Bürger und Bauern vor den Übergriffen der Beamten und der Grund- herren, suchten ihren Wohlstand zu heben, schützten sie in ihrem Rechte und führten sie wieder auf eine höhere Stufe der Gesittung durch Gründung von Volksschulen und Einführung des Schulzwanges. (Vergleiche §29,2; § 30, E, 2 u. 3; § 32, 5.) Unglaube und Aberglaube, letzterer namentlich aus den Heerlagern des Dreißigjährigen Krieges stammend, machten sich in allen Gesellschafts- schichten breit und traten in den vielen Hexenprozessen in erschreckender Weise zu Tage. Doch fehlte es auch in dieser trüben Zeit nicht an erwecklichen Stimmen, die ein rechtes Glaubensleben hervorzurufen suchten. So sangen M. Rinckart, Joh. Heermann, Paul Gerhardt u. a. ihre herrlichen Kirchenlieder. 6. Die deutsche Sprache befreiten von der unwürdigen Nachahmung ausländischer Vorbilder erst Klopstock, Lessing, Goethe, Schiller u. a. gegen Ende des 18. Jahrhunderts und vollendeten den Ausbau unserer schönen Muttersprache. Aufgaben: 1. Gib Beweise für die Entschlossenheit u. Tatkraft des Gr. Kurfürsten an, desgl. für seine Klugheit, für seinen echten deutschen Sinn, für seine Frömmigkeit! 2. Mit welchem Neckte nennt man diesen Fürsten den Gründer der preußischen Macht? 3. Ter Gr. Kurfürst als deutscher Kriegsheld. 4. Umfang seines Staates der des Fürsten Tode. — 5. Warum war Friedrichs Iii. Streben nach der Königskrone berechtigt? 6. Woher kam es, daß Frankreich im 17. u. 18. Jahrhundert gar so übermächtig wurde?

4. Nr. 22 - S. 24

1904 - Breslau : Hirt
24 § 15. Das Leben im Mittelalter. ieute führten durch die Alpenpässe jene Produkte des Morgenlandes, die während der Kreuzzüge auch der gemeine Mann kennen gelernt hatte, in ihre Heimat und verschickten sie nach Norddeutschland. Mit dem Reichtum wuchs die Macht der Städte. — Die oft geldbedürftigen Fürsten gewährten ihnen für Unterstützung an Geld und Truppen Freiheiten und Rechte. Ja, ihrer viele erlangten völlige Unabhängigkeit von ihren Landesherren und erkannten nur die Oberhoheit des Kaisers an. Sie hießen freie Reichsstädte. 3. Städtebündnisse. Schon zur Hohenstaufenzeit waren viele Glieder des Adels entartet und Raubritter geworden. Sich gegen solche zu schützen, Land- und Wasserwege in gutem Zustande zu erhalten, und um ihre Frei- heiten zu verteidigen, verbanden sich die Städte. Der mächtigste Städte- bund war die Hansa, die 1241 durch einen Vertrag zwischen Hamburg und Lübeck entstand. Bald gehörten die wichtigsten Städte Norddeutsch- lands dem Bunde an, deren Kaufleute Kontore in London, Bergen und Nowgorod hatten. Die Flotten und Heere der Hansa bezwangen den Dänenkönig, und etwa dreihundert Jahre lang beherrschte sie die Nord- und Ostsee. C. Der Bauernstand umfaßte im Mittelalter freie Bauern und Leib- eigene oder Hörige. Der freie Bauer saß auf seinem ererbten Gute und galt als freier Mann; er nahm teil an der Rechtsprechung und war wehr- fähig. Der Hörige hatte keinen eigenen Besitz. Er war Knecht des ritter- lichen Grundherrn oder Pächter eines Gutes, das diesem oder einem Klo- ster gehörte. Ihm stand nicht das Recht zu, Waffen zu tragen oder seine Sache vor Gericht selbst zu führen. — Mit der steigenden Macht und Entartung der Ritter wurde aber die Lage der Bauern schlimm. Die Hörigen wurden aufs härteste bedrückt durch Abgaben und Fronen. Selbst die freien Bauern verloren vielfach ihre Freiheit. Nur in manchen Gegen- den behaupteten sie dieselbe, so in der Schweiz (s. § 17. A.), in Friesland und in Niedersachsen. Besonders drückend waren die Frondienste und das gutsherrliche Jagdrecht. Wehe dem Bauer, der sich und seine Fluren vor dem zahlreichen Wild selbst schützen wollte! — Die nach dem slavischen Osten als Ansiedler ausgewanderten Bauern behielten länger ihre Freiheit: erst nach dem 30jährigen Kriege sind sie „hörig" geworden. D. Kunst. 1. Sie entwickelte sich im Zeitalter der Hohenstaufen zu hoher Blüte; gepflegt wurde sie an Fürstenhöfen und in Ritterburgen. Namentlich die Dichtkunst ward von ritterbürtigen Männern geübt. Sie verherrlichten in ihren Liedern die Himmelskönigin Maria, sangen aber auch „von Lenz und Liebe, von seliger, goldener Zeit" (Minnesänger) und priesen die großen Taten der Helden. Besonders Karl der Große wurde durch sie der Mittelpunkt eines förmlichen Sagenkreises. In ihren Liedern gaben sie ihrer Freude über die Schönheit des Vaterlandes, aber auch ihrem Schmerz über die Zerrissenheit desselben beredten Ausdruck, so Walter von der Vogelweide. Mit dem Verfall des Rittertums verklang auch der Minnesang. Die Poesie fand eine Heimstätte bei den Bürgern. Ehrsame Handwerksmeister

5. Nr. 23 - S. 24

1904 - Breslau : Hirt
24 § 15. Das Leben im Mitteialler. ieute führten durch die Alpenpüsse jene Produkte des Morgenlandes, die während der Kreuzzüge auch der gemeine Mann kennen gelernt hatte, in ihre Heimat und verschickten sie nach Norddeutschland. Mit dem Reichtum wuchs die Macht der Städte. — Die oft geldbedürftigen Fürsten gewährten ihnen für Unterstützung an Geld und Truppen Freiheiten und Rechte. Ja, ihrer viele erlangten völlige Unabhängigkeit von ihren Landesherren und erkannten nur die Oberhoheit des Kaisers an. Sie hießen freie Reichsstädte. 3. Städtebündnisse. Schon zur Hohenstaufenzeit waren viele Glieder des Adels entartet und Raubritter geworden. Sich gegen solche zu schützen, Land- und Wasserwege in gutem Zustande zu erhalten, und um ihre Frei- heiten zu verteidigen, verbanden sich die Städte. Der mächtigste Städte- bund war die Hansa, die 1241 durch einen Vertrag zwischen Hamburg und Lübeck entstand. Bald gehörten die wichtigsten Städte Norddeutsch- lands dem Bunde an, deren Kaufleute Kontore in London, Bergen und Nowgorod hatten. Die Flotten und Heere der Hansa bezwangen den Dänenkönig, und etwa dreihundert Jahre lang beherrschte sie die Nord- und Ostsee. 6. Der Bauernstand umfaßte im Mittelalter freie Bauern und Leib- eigene oder Hörige. Der freie Bauer saß auf seinem ererbten Gute und galt als freier Mann; er nahm teil an der Rechtsprechung und war wehr- fähig. Der Hörige hatte keinen eigenen Besitz. Er war Knecht des ritter- lichen Grundherrn oder Pächter eines Gutes, das diesem oder einem Klo- ster gehörte. Ihm stand nicht das Recht zu, Waffen zu tragen oder seine Sache vor Gericht selbst zu führen. — Mit der steigenden Macht und Entartung der Ritter wurde aber die Lage der Bauern schlimm. Die Hörigen wurden aufs härteste bedrückt durch Abgaben und Fronen. Selbst die freien Bauern verloren vielfach ihre Freiheit. Nur in manchen Gegen- den behaupteten sie dieselbe, so in der Schweiz (s. § 17. A.), in Friesland und in Niedersachsen. Besonders drückend waren die Frondienste und das gutsherrliche Jagdrecht. Wehe dem Bauer, der sich und seine Fluren vor dem zahlreichen Wild selbst schützen wollte! — Die nach dem slavischen Osten als Ansiedler ausgewanderten Bauern behielten länger ihre Freiheit; erst nach dem 30jährigen Kriege sind sie „hörig" geworden. D. Kunst. 1. Sie entwickelte sich im Zeitalter der Hohenstaufen zu hoher Blüte; gepflegt wurde sie an Fürstenhöfen und in Ritterburgen. Namentlich die Dichtkunst ward von ritterbürtigen Männern geübt. Sie verherrlichten in ihren Liedern die Himmelskönigin Maria, sangen aber auch „von Lenz und Liebe, von seliger, goldener Zeit" (Minnesänger) und priesen die großen Taten der Helden. Besonders Karl der Große wurde durch sie der Mittelpunkt eines förmlichen Sagenkreises. In ihren Liedern gaben sie ihrer Freude über die Schönheit des Vaterlandes, aber auch ihrem Schmerz über die Zerrissenheit desselben beredten Ausdruck, so Walter von der Vogelweide. Mit dem Verfall des Rittertums verklang auch der Minnesang. Die Poesie fand eine Heimstätte bei den Bürgern. Ehrsame Handwerksmeister

6. Nr. 23 - S. 25

1904 - Breslau : Hirt
§ 15. Das Leben im Mittelalter. 25 kamen am Sonntage zusammen, um in Singschulen ihre Lieder vorzutragen (Meistersänger). Da sie oft mehr Wert auf die Form als auf den Inhalt legten, so sank ihre Poesie zu bloßer Reimerei herab. Der berühmteste Meistersänger war der Schuhmacher Hans Sachs in Nürnberg, ein Zeitgenosse Luthers. 2. Die Baukunst trat frühe in den Dienst der Kirche. Bis in die Zeit der ersten Hohenstaufen erbaute man die Gotteshäuser in dem aus Italien stammenden romanischen Baustile, kenntlich an den halbkreis- runden Bogen der Fensteröffnungen und Portale (die Dome zu Speier, Worms und Mainz). Gegen Ende der Hohenstaufenzeit bildete sich am unteren Rhein und im nördlichen Frankreich ein Baustil aus, bei dem an die Stelle des Rundbogens der Spitzbogen trat, es ist der gotische. Ein Abbild des mächtigen deuffchen Waldes, steigen die schlanken Säulen wie Bäume empor. Aus ihnen wachsen, Ästen und Zweigen vergleichbar, die Rippen des Gewölbes hervor, sich vielfach verzweigend. Prächtige Stein- metzarbeit, meist Blattformen, schmücken die Säulenknäufe und das groß- artige Portal. Durch die hohen, kunstvoll gemalten Fenster fiel ein ge- mildertes, zu frommer Andacht stimmendes Licht. Aber die Hauptzier der gotischen Kirchen sind die schlanken Türme, die, je höher sie aufsteigen, desto leichter und zierlicher werden, bis sie mit einer gewaltigen Blume in Kreuzesform endigen. Das höchste Kleinod dieses Baustiles ist der Kölner Dom, dessen Bau, im Jahre 1248 begonnen, dann Jahrhunderte unter- brochen, in unseren Tagen durch Preußens Könige vollendet wurde. An stolzer Pracht steht ihm zunächst das Straßburger Münster. Erwin von Steinbach entwarf den Plan zu demselben; vier Jahrhunderte hat man daran gebaut. — Auch weltlichen Zwecken dienende Gebäude wurden im gotischen Stile aufgeführt, z. B. die Marienburg der Deutschritter, das Rathaus zu Breslau, das zu Braunschweig und der Artushof in Danzig. Von den heutigen Städten hat Nürnberg sein altertümliches Gepräge gewahrt. D. Die Rechtspflege. 1. Sie war von Karl dem Großen so ge- ordnet worden, daß nicht mehr alle Freien an den Gerichtstagen teilnahmen. Nur einige gewühlte Männer, Schöffen genannt, führten das Richteramt unter dem Vorsitze eines kaiserlichen Beamten. Anfänglich gab es keine geschriebenen Gesetze; man richtete nach Sitte und Herkommen. Später schrieb man die Gesetze auf. Solche Gesetzsammlungen sind der Sachsen- und der Schwabenspiegel, so genannt, „weil man darin sein rechtlich ge- ordnetes Leben erkennen sollte, wie in einem Spiegel". Überaus gewalt- tätig war die Rechtspflege. Verweigerte der Verklagte das Geständnis, so wurde es durch Folterqualen erpreßt, oder der Arme mußte durch ein Gottesurteil seine Unschuld beweisen, weil man meinte, Gott werde den Unschuldigen nicht zu Schaden kommen lassen. Darum mußten Verklagte zum Beweise ihrer Ünschuld glühendes Eisen tragen, die Hand in siedendes Wasser stecken u. dergl. — Aber die Rechtspflege wurde noch schlechter, als bei dem Sinken der Kaisermacht die kleineren Fürsten und Grundherren

7. Geschichte - S. 24

1908 - Breslau : Hirt
24 § 15. Das Leben im Mittelalter. leute führten durch die Alpenpässe jene Produkte des Morgenlandes, die während der Kreuzzüge auch der gemeine Mann kennen gelernt hatte, in ihre Heimat und verschickten sie nach Norddeutschland. Mit dem Reichtum wuchs dre Macht der Städte. — Die oft geldbedürstigen Fürsten gewährten ihnen für Unterstützung an Geld und Truppen Freiheiten und Rechte. Ja, ihrer biete erlangten völlige Unabhängigkeit von ihren Landesherren und erkannten nur die Oberhoheit des Kaisers an. Sie hießen freie Reichsstädte. 3. Städtebündnisse. Schon zur Hohenstansenzeit waren viele Glieder des Adels entartet und Raubritter geworden. Sich gegen solche zu schützen, Land- und Wasserwege in gutem Zustande zu erhalten, und um ihre Freiheiten zu verteidigen, verbanden sich die Städte. Der mächtigste Städtebund war die Hansa, die 1241 durch einen Vertrag zwischen Hamburg und Lübeck entstand. Bald gehörten die wichtigsten Städte Norddeutschlands dem Bunde an. deren Kaufleute Kontore in London. Bergen und Nowgorod hatten. Die Flotten und Heere der Hansa bezwangen den Dänenkönig, und etwa dreihundert Jahre lang beherrschte sie die Nord-uiid Ostsee. C. Der Bauernstand umfaßte im Mittelalter freie Bauern und Leibeigene oder Hörige. Der freie Bauer faß auf seinem ererbten Gute und galt als freier Mann; er nahm teil an der Rechtsprechung und war wehrfähig. Der Hörige hatte keinen eigenen Besitz. Er war Knecht des ritterlichen Grundherrn oder Pächter eines Gutes, das diesem oder einem Kloster gehörte. Ihm stand nicht das Recht zu, Massen zu tragen oder seine Sache vor Gericht selbst zu führen. — Mit der steigenden Macht und Entartung der Ritter wurde aber die Lage der Bauern schlimm. Die Hörigen wurden aufs härteste bedrückt durch Abgaben und Fronen. Selbst die freien Bauern verloren vielfach ihre Freiheit. Nur in manchen Gegenden behaupteten sie dieselbe, so in der Schweiz (s. § 17.A.), in Friesland und in Niedersachsen. Besonders drückend waren die Frondienste und das gutsherrliche Jagdrecht. Wehe dem Bauer, der sich und seine Fluren vor dem zahlreichen Wild selbst schützen wollte! — Die nach dem slavischen Osten als Ansiedler ausgewanderten Bauern behielten länger ihre Freiheit: erst nach dem 30jährigen Kriege sind sie „hörig" geworden. v. Kunst. 1. Sie entwickelte sich im Zeitalter der Hohenstaufen zu hoher Blüte; gepflegt wurde sie an Fürstenhöfen und in Ritterburgen. Namentlich die Dichtkunst ward von ritterbürtigen Männern geübt. Sie verherrlichten in ihren Liedern die Himmelskönigin Maria, sangen aber auch „von Lenz und Liebe, von seliger, goldener Zeit" (Minnesänger) und priesen die großen Taten der Helden. Besonders Karl der Große wurde durch sie der Mittelpunkt eines förmlichen Sagenkreises. In ihren Liedern gaben sie ihrer Freude über die Schönheit des Vaterlandes, aber auch ihrem Schmerz über die Zerrissenheit desselben beredten Ausdruck, so Walter von der Vogelweide. Mit dem Verfall des Rittertums verklang auch der Minnesang. Die Poesie fand eine Heimstätte bei den Bürgern. Ehrsame Handwerksmeister

8. Realienbuch - S. 46

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
46 Geschichte. I Schild oder Harnisch trafen, splitterten von dem gewaltigen Rnpralle oft die Lanzen- schäfte in Stücke, und die Pferde brachen nicht selten zusammen. Der Zieger erhielt kniend von der vornehmsten Frau den „Dank", der in einer goldenen Kette, einem Ringe oder Becher und in einem Kranze bestand, wenn man bei den Turnieren auch nur stumpfe Waffen gebrauchte, so ereigneten sich dabei doch viele Unfälle. Die Kirche verbot darum mehrmals die Teilnahme an ihnen, konnte sie aber nicht verhindern. 6. Bedeutung und verfall. Ruf dem Ritterstande ruhte das ganze Heer- wesen der damaligen Seit; auch viele hohe Staatsämter, die früher die Geistlichen innehatten, wurden von Rittern verwaltet. Da die Ritter aber mit der lateinischen Sprache nicht gut Bescheid wußten, fing man in dieser Zeit an, wichtige Urkunden in deutscher Sprache abzufassen. Ruch die Dichtkunst ging von den Mönchen aus die Ritter über und wurde von ihnen zu hoher Blüte gebracht. Rn dem Hofe des Land- grafen zu Thüringen fand um das Jahr 1200 der berühmte Sängerkrieg (Wettstreit) auf der Wartburg statt. Da die ritterlichen Dichter in ihren Liedern meist die Frauen- liebe, die „Minne", verherrlichten, nannte man sie Minnesänger. Die bekanntesten waren Walter von der vogelweide und Wolfram von T schenk ach. Rus jener Zeit stammen auch die großen deutschen Volksheldenlieder, das Nibelungen- und das Gudrunlied. Durch die hohen Kosten, die infolge der Kriegszüge entstanden, durch Erbteilung und ungebundene Lebensweise gerieten viele Ritter in Rrmut. Die Sucht, sich zu bereichern, und die Lust am Kampfe führte zu zahllosen Fehden der Ritter untereinander oder mit den Städten. Da man die feste Burg des Gegners nicht erobern konnte, plünderte man seine Dörfer. Dem Bauer wurde Haus und Hof zerstört und das Vieh geraubt; er mußte froh sein, wenn er das Leben behielt. Bauern „auspochen", Kaufleute über- fallen und reiche Klöster plündern, galt nicht mehr als Schande; Straßenraub wurde ein adlig Handwerk („Raubritter"). Die Kaiser waren meist zu schwach, diesen Gewalt- taten zu steuern. So trat an Stelle der Zucht und edlen Sitte bei den Rittern Verrohung. Rn den Fürstenhösen wurden Dichtkunst und Musik von den derben Späßen der Hof- narren verdrängt. 3. Der Bauernstand. 1. Entstehung und Blütezeit. In derselben Zeit, in der ein neuer Rdel ent- stand, entwickelte sich aus unfreien oder hörigen Leuten, die von ihren Herren Land zur Bewirtschaftung erhielten, sowie aus Freien, die ihre kleinen Ländereien unter dem Schutze eines mächtigeren Herrn gegen Rbgabe eines Zinses bebauten, der Bauernstand. Das Bauernhaus war ein einfacher, mit Stroh oder Schindeln gedeckter holz- oder Fachwerkbau. Oft wohnte das Vieh mit den Menschen unter demselben Dache. Ein schwerer Tisch, einige Bänke, Schemel und Truhen bildeten den Hausrat; der Ofen war aus Steinen und Lehm ausgemauert. Die Kleidung des Bauern bestand aus Hosen von derbem Lodenstoff oder grober Leinwand und einem grauen Kittel. Im 12. und 13. Jahrhundert gelangte der Bauernstand zu Blüte und Wohlstand. Da jeder Bauer, der an einem Kreuzzuge teilnahm, frei wurde, nahm die Zahl der Leibeigenen sehr ab; viele jüngere Leute wanderten in die Slawenländer östlich der Elbe, andre gingen in die Städte, wo sie sich hinter dem pfahlwerk der Befestigung (S. 30) nieder- lassen durften, wurden sie nicht von ihren Herren gesunden und zurückgefordert, so waren sie nach Jahr und Tag frei („Pfahlbürger"). Infolgedessen bestand auf dem Lande Mangel an Rrbeitskrästen. Die Grundherren gaben daher den Bauern, um sie festzuhalten, die Zinsgüter in erbliche Pacht. Ruch war es für den Bauer günstig, daß

9. Nr. 19 - S. 64

1901 - Breslau : Hirt
64 Geschichte. leisten (Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam). Für uns ist am wichtigsten der Deutsche Ritterorden, dessen Glieder einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuze trugen. Sie eroberten seit 1228 Preußen. Später erlagen sie der Macht der Polen. 1525 wurde Preußen ein weltliches Herzogtum, dessen erster Herzog, Albrecht, ein Hohenzoller war. 2. Städteleben. Die Städte waren damals mit hohen Mauern um- geben; enge Thore, die allabendlich geschlossen wurden, führten hindurch. Die Straßen waren ungepflastert und eng, aber die Häuser entbehrten nicht mancherlei Schmuckes. Am Marktplatz erhoben sich die Kirche und das Rathaus, meist großartige Bauwerke mit schlanken Türmen. Die Bewohner der Städte, die Bürger, waren anfangs jene freien Bauern (s. § 5. 2). Ihre Nachkommen, die Geschlechter, regierten die Stadt. Aber auch viele Leibeigene kamen in die Städte und trieben Handwerke. Männer, die dasselbe Gewerbe trieben, bildeten eine Zunft, die für die Hebung des gesamten Handwerkerstandes von größter Bedeutung wurde. Auch der Handel blühte in den Städten auf, da nur in ihnen die Märkte gehalten wurden. Bald aber zog der Kaufmann über die Grenzen des Reiches, um die Erzeugnisse der Heimat gegen die anderer Länder aus- zutauschen. — Zur Zeit der Kreuzzüge entstand in Zürich, Augsburg, Nürn- berg und anderen süddeutschen Städten ein reger Verkehr, indem ihre Kauf- leute die Waren des Morgenlandes, welche zu Schiffe nach Venedig und Genua gebracht worden waren, von hier in ihre Heimat holten und dann weiter versandten. — Diese Städte wurden reich und darum mächtig; ihrer viele erkauften von den geldbedürftigen Fürsten völlige Unabhängigkeit und erkannten nur die Oberhoheit des Kaisers an. Sie hießen freie Reichs- städte. — Um sich gegen die Raubritter zu schützen und Land- und Wasser- wege in gutem Zustande zu erhalten, schlossen viele Städte Bündnisse. (Die Hansa 1241.) 3. Kunst. Die Zeit der Hohenstaufen war die höchste Blütezeit derselben. Die Dichtkunst ward von Rittern geübt. Sie priesen in ihren Liedern die Himmelskönigin Maria, die edle Minne (Minnesänger) und die großen Thaten der Helden. (Walther von der Vogelweide.) Später fand die Poesie eine Heimstätte bei den Bürgern. Die Dichtkunst sank bald Hur Reimerei herab. Der berühmteste Meistersänger war Hans Sachs in Nürnberg. Die Baukunst trat frühe in den Dienst der Kirche. Man baute die Gotteshäuser in dem romanischen Baustil, kenntlich an den halbkreisrunden Bogen. (Dome zu Worms und Speier.) Aber in der Hohenstaufenzeit bildete sich der Spitzbogen- oder g otische Baustil aus. Der Hauptschmuck der gotischen Kirchen sind die schlanken Türme. (Der Kölner Dom, das Straßburger Münster.) 4. Rechtspflege. Jene Grafengerichte (§ 4. 6) richteten nach Sitte und Herkommen; erst später schrieb man die Gesetze auf. Die Rechtspflege war sehr gewaltthätig. Verweigerte der Verklagte das Geständnis, so wurde es durch furchtbare Folterqualen erpreßt, oder der Arme mußte durch ein Gottesurteil seine Unschuld beweisen. — Die Rechtspflege aber wurde mit dem Sinken der Kaisermacht noch schlechter; die Grundherren, die nun vielfach als oberste Richter auftraten, waren oft selbst Verbrecher. In dieser richterlosen Zeit gewannen in Westfalen die Femgerichte Bedeutung. Sie sprachen Recht im Namen des Kaisers, ohne Ansehen der Person. War jemand angeklagt, so fand er den Vorladebrief an seiner Thiir. Erschien der Angeklagte nicht vor Gericht, das am liebsten unter einer mächtigen Linde von vermummten Richtern
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